Chor, Stubenmusik und Harfe


MOOSBACH — Der Gesangverein Moosbach präsentierte in Gemeinschaft mit dem Kulturkreis des Marktes Feucht und mit Unterstützung der Sparkasse auch in diesem Jahr wieder sein traditionelles Adventssingen im Moosbacher Bürgersaal.

Unter der Gesamtleitung von Markus Bauer, der auch als Bariton-Solist in Erscheinung trat, stimmte der Gesangverein mit einem sehr abwechslungsreichen Programm auf die Advents- und Weihnachtszeit ein. Dabei wurde der Chor am Piano von Udo Frisch begleitet. Als weiterer Mitwirkender konnte wieder der renommierte Neumarkter Harfenist Michael David gewonnen werden und bereicherte das Programm mit drei Solostücken. Franz Peter Hintermayer und seine Stubenmusik Hintermayer rundeten das Adventssingen mit volkstümlichen Stücken ab. Er führte als Moderator auch durch den Abend.

Der Gesangverein hatte sich Lieder aus verschiedenen Jahrhunderten ausgesucht. Die ältesten und zu den bekanntesten zählenden „In dulci jubilo“ und „Es ist ein Ros´ entsprungen“ stammten von Michael Praetorius (1571 bis 1621). Andächtig gesungen war „Zum Gloria“ von Franz Schubert, auch die Anbetung „Adeste fideles“, 1760 veröffentlicht, interpretierten die Sängerinnen und Sänger überzeugend. Strahlend gelang ihnen Händels „Freue dich Welt“.

Die eingestreuten Texte lasen Claudia Käppner und Renate Putz-Schmidt. Der erste erzählte davon, dass die Geschenke, die von Herzen kommen, ganz besondere Freude machen. Ein anderer von der Vorstellung, Jesus könnte in der Jetzt-Zeit geboren werden: Maria und Josef würden verhaftet, da sie sich nicht ausweisen könnten, Sozialdienst und Polizei wären im Einsatz und drei Ausländer ohne Aufenthaltsgenehmigung würden wegen „seltsamer“ Substanzen gefangen genommen ... Gott-sei-Dank liegt das Heilsgeschehen aber ja schon 2000 Jahre zurück. Der letzte Wortbeitrag hatte dann die süßen Versuchungen im Visier und die Einschätzung, dass die Weihnachtsplätzchen eigentlich „ganz aus Versehen“ vertilgt werden.

Die gelungenen Chorlieder ergänzte die Stubenmusik Hintermayer mit stimmungsvoller Volksmusik mit zwei Zithern, Gitarre, Akkordeon und Hackbrett: „In der Gunklstubn“, der „Salzburger Stubenländler“ und die „Anklöpfelweisen“, um einige zu nennen, verbreiteten vertraute, vorweihnachtliche Klänge.

Musikalische Höhepunkte präsentierte Michael David an seiner Harfe. Mit der Filmmusik aus „Drei Nüsse für Aschenbrödel“ und dem „Ave Maria“, das auf einem Bach-Präludium basiert und von Charles Gounod im Jahr 1852 in der uns geläufigen Komposition geschrieben wurde, zeigte er sein einfühlsames Können. Beeindruckend auch sein virtuoses Fingerspiel bei Van Morrisons „Moon Dance“ aus dem Jahr 1970. Überraschend, welche Musikstücke zu einem gelungenen Adventskonzert passen.

Erich W. Spiess

Artikel aus „Der Bote“, Feucht. Download als pdf-Datei.